In Search of Humanity. Eine Auseinandersetzung mit der Menschlichkeit

Albertina modern Wien: Bewegende Begegnung mit dem bedeutenden Künstler und unermüdlichen Aktivisten Ai Weiwei


Die ALBERTINA MODERN widmet Ai Weiwei – einem der bedeutendsten Künstler unserer Zeit, unermüdlichem Menschenrechtsaktivist und Kritiker autoritärer Systeme – die bislang umfangreichste Retrospektive. Die Ausstellung befasst sich ausführlich mit dem Aspekt der Menschlichkeit. Ai Weiwei schaut genau hin auf Menschenrechte, Meinungsfreiheit und die aktuelle Situation Flüchtender auf der ganzen Welt.

Seine Objektwelt und vielfältige Konzeptkunst haben uns tief beeindruckt. Der vier Jahrzehnte umfassende Rückblick realisiert und verarbeitet die unfassbare weltweite Zerstörung von Kultur, Natur und Menschlichkeit durch Kriege und Verfolgung. Wir werden konfrontiert und mitgenommen in sein Arrangement aus von Flüchtlingen hinterlassenen Schwimmwesten an Europas Küsten und einer 50 Tonne schweren Kristallkugel. In den überdimensionalen Legobildern bildet der Künstler die Not durch die von Heuschrecken leergefressenen Kornfelder in Afrika ebenso unübersehbar ab wie die bizarre Seeroute der Seawatch3 auf der Suche nach Flüchtlingsbooten auf einem riesigen offenen Meer. Die dramatischen Folgen eines Erdbebens 2008 in China, wo 90tausend Menschen – darunter tausende Kinder – vor allem aufgrund maroder Infrastruktur und verdeckter Baumängeln starben, greift Ai Weiwei auf, verarbeitet die gefundenen Schulrucksäcke zu einer immensen Schlange an der Decke und gibt dieser alten Symbolik eine völlig neue politische Zuordnung.

 

Ais Sprache ist das Objekt, die Installation. Er stellt unmittelbare Nähe her zu den Schicksalen und Hoffnungen der Menschen, die jeden Tag Schutz suchen vor Krieg, Gewalt, Unterdrückung und existentiellen Ängsten. „Wo es keine Freiheit für alle gibt, gibt es in Wahrheit überhaupt keine Freiheit. Freiheit ist nicht teilbar. Darauf möchte diese Ausstellung aufmerksam machen“, so Ai Weiwei.

Der Gang durch das Museum hält viele aufrüttelnde Erfahrungen bereit und führt uns und alle Besucher*innen mit jedem der Objekte, Readymades, Bilder und Artefakte zugleich durch sehr persönliche Lebens- und Leidensstationen des Künstlers und Aktivisten. Und eins wird deutlich: Ai Weiwei trotzt der Verfolgung und Unterdrückung durch beständiges Aufbegehren und einem radikalen Lebensmut.

Das berührt und fordert zum aktiven Handeln auf. Jede/n einzelne/n. Auch uns! In der engen Zusammenarbeit mit unseren Kund*innen erleben wir Migration, Flucht und das Engagement der Mitarbeitenden und Führungskräfte für die direkte Unterstützung der Flüchtlinge auf unterschiedlichste Weise. Die persönliche Betroffenheit ist hoch, da viele eigene Kriegs- und Fluchterfahrungen durch Eltern und Großeltern kennen. Hinzu kommen all die Sorgen des aktuellen Krieges mitten in Europa, die Energieknappheit, steigende Preise. Das alles führt zu immer größeren Ängsten bei den Menschen. Führungskräfte müssen diese komplexe Krisensituation intensiv steuern. Wir alle sind gefordert, unseren Beitrag einzubringen und gemeinwohlorientiert zu denken, zu fühlen und zu handeln.
Dazu rüttelt diese ganz besondere Ausstellung auf. Jetzt. Und auch nach der Finissage – daran möchten wir erinnern. Und unseren Teil zur Unterstützung beitragen mit unserem Angebot des Krisencoachings  – SHS CONSULT hört zu und unterstützt.

Zum LinkedIn Profil von Heidrun Strikker